Leiden Sie an Zahnfleischbluten, ohne dass es einen direkt erkennbaren Grund dafür gibt? Oder blutet Ihr Zahnfleisch vielleicht beim Zähneputzen oder wenn Sie Zahnseide nutzen? Obwohl es nicht ungewöhnlich ist, dass das Zahnfleisch nach dem Zähneputzen, nach dem Reinigen mit Zahnseide oder sogar bei einem Biss in eine Speise ein wenig bluten kann, besteht bei häufigem oder konstantem Zahnfleischbluten Handlungsbedarf.
Wenn Sie feststellen, dass Sie häufig Zahnfleischbluten haben, leiden Sie eventuell an einer Zahnfleischerkrankung – eine der häufigsten Ursachen für Zahnfleischbluten.
Eine Zahnfleischerkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass das Zahnfleisch blutet oder wund, geschwollen oder entzündet ist. Das Frühstadium einer Zahnfleischerkrankung wird als Gingivitis bezeichnet, aus der sich – wenn sie nicht behandelt wird – später eine Entzündung namens Parodontitis entwickeln kann. Diese Erkrankung kann Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch dauerhaft schädigen.
Ursachen für Zahnfleischbluten
Obwohl eine Zahnfleischerkrankung die häufigste Ursache für Zahnfleischbluten ist, kann es auch andere Gründe für wundes oder blutendes Zahnfleisch geben.
Diabetes
Menschen, die an Diabetes leiden, haben ein höheres Risiko, eine Zahnfleischerkrankung zu entwickeln, da ein hoher Blutzuckerspiegel die Blutgefäße beschädigen und die Blut- und Nährstoffzufuhr zu Zahnfleisch und Knochen reduzieren kann. Das steigert die Gefahr vor Entzündungen wie etwa einer Zahnfleischerkrankung.
Hämophilie
Hämophilie ist eine seltene Krankheit, die die Blutgerinnung hemmt. Erkrankte tendieren eher zu Zahnfleischbluten und sollten sich regelmäßig vom Zahnarzt untersuchen lassen.
Vitaminmangel
Zahnfleischbluten kann auch durch Vitaminmangel hervorgerufen werden. Ein Vitamin-C-Mangel – auch als Skorbut bekannt – verursacht Zahnfleischentzündungen und kann zu Zahnverlust führen, wenn er nicht behandelt wird. Ein Vitamin-K-Mangel kann ebenfalls zu schwerwiegenden Zahnproblemen führen. Vitamin K ist unentbehrlich für den Blutgerinnungsprozess, und eines der vielen Anzeichen einer mangelnden Versorgung über die Ernährung kann Zahnfleischbluten sein.
Blutverdünnende Medikamente
Wenn Sie blutverdünnende Medikamente wie Aspirin einnehmen, besteht ebenfalls die Gefahr vor Zahnfleischbluten. Ihr Zahnarzt kann Behandlungsmöglichkeiten für zuhause wie etwa antiseptisches Mundwasser empfehlen, um gegen Zahnfleischbluten anzugehen.
Schwangerschaft
Hormonelle Veränderungen bei schwangeren Frauen können ohne offensichtlichen Grund zu Zahnfleischbluten führen. Das kommt relativ häufig vor und legt sich im späteren Verlauf der Schwangerschaft oder nach der Geburt. Schwangerschaftshormone sorgen dafür, dass das Zahnfleisch den in Plaque enthaltenen Bakterien gegenüber empfindlicher ist und sich entzünden kann.
Schlecht sitzende Zahnprothesen
Wenn Sie Zahnprothesen tragen und häufig an Zahnfleischbluten leiden, sollten Sie sich an Ihren Zahnarzt wenden. Zu Zahnfleischbluten kann es kommen, wenn die Zahnprothesen zu eng sitzen. Ihr Zahnarzt kann die Zahnprothesen unterfüttern, damit sie besser sitzen.
Zahnseide und zu intensives Zähneputzen
Zahnfleischbluten kann unter anderem durch die Art und Weise, wie Sie Zahnseide benutzen oder sich die Zähne putzen, entstehen. Wenn Sie eine Zahnbürste nutzen, die zu hart ist, oder Zahnseide zu intensiv anwenden, kann es gegebenenfalls zu Zahnfleischbluten kommen.
Behandlung von Zahnfleischbluten
Wenn Ihnen Zahnfleischbluten zu schaffen macht, sollten Sie sich stets an Ihren Zahnarzt wenden, der Ihnen die beste Behandlungsmöglichkeit empfehlen kann.
Durch regelmäßige Besuche, bei denen Plaque und Zahnstein entfernt werden, können Sie prophylaktisch gegen wundes und blutendes Zahnfleisch vorgehen. Dentalhygieniker empfehlen, mindestens zweimal im Jahr einen Termin für die Zahnreinigung zu vereinbaren.
Der Einsatz von Zahnseide und ordnungsgemäßes Zähneputzen können ebenfalls vor Zahnfleischbluten schützen – denken Sie darüber nach, eine elektrische Zahnbürste zu nutzen, die Ihre Zähne gründlich reinigt und dabei sanft zum Zahnfleisch ist. Alternativ können Sie sich für weiche Zahnbürsten entscheiden, die sanft bei empfindlichem oder entzündetem Zahnfleisch sind.
Ihr Zahnarzt kann Ihnen ebenfalls den Einsatz von antibakteriellem Mundwasser empfehlen, das gegen Plaque hilft. Ein weiteres einfaches Hausmittel ist warmes Salzwasser, das dabei hilft, geschwollenes Zahnfleisch zu besänftigen.
Zahnfleischbluten – Vorbeugung
Zahnfleischbluten kann häufig durch gute Mundhygiene verhindert werden. Zähneputzen mit einer geeigneten Zahnbürste und der Einsatz von Zahnseide helfen dabei, Zahnfleischbluten und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen.
Nutzen Sie vom Zahnarzt empfohlene Zahnpasta, die speziell für Probleme mit dem Zahnfleisch entwickelt wurde, um Zahnfleischbluten und weiteren schwerwiegenden Problemen vorzubeugen, die im späteren Verlauf auftreten könnten.
Lassen Sie alle sechs Monate eine Zahnreinigung vornehmen, bei der Plaque und Zahnstein entfernt werden, um prophylaktisch gegen wundes und blutendes Zahnfleisch vorzugehen.
Auch eine gesunde Ernährungsweise kann vor Zahnfleischbluten schützen. Obwohl Vitaminmangel heutzutage sehr selten ist, kann ein Mangel an wichtigen Nährstoffen zu Komplikationen führen, die Zahnfleischbluten verursachen.
Häufig gestellt Fragen
Wie bekämpft man Zahnfleischbluten?
Putzen Sie Ihre Zähne richtig und nutzen Sie Zahnseide – und lassen Sie mindestens zweimal im Jahr eine Zahnreinigung vornehmen. Halten Sie eine gute Pflegeroutine aufrecht, die den täglichen Einsatz von Zahnseide, zweiminütiges Zähneputzen mit antibakterieller Zahnpasta und das Ausspülen mit antibakteriellem Mundwasser umfasst.
Warm blutet mein Zahnfleisch?
Die häufigsten Ursachen für Zahnfleischbluten sind zu starkes Zähneputzen, zu intensives Reinigen mit Zahnseide, schlechte Mundhygiene, Rauchen (trocknet den Mund aus und fördert die Ansammlung von Bakterien), Schwangerschaft, blutverdünnende Medikamente oder Grunderkrankungen.
Worauf kann Zahnfleischbluten hindeuten?
Zahnfleischbluten kann auf die Zahnfleischerkrankung Gingivitis hindeuten, die sich im späteren Verlauf zu einer Parodontitis entwickeln kann. Andere Grunderkrankungen wie etwa Diabetes, Hämophilie, Leukämie und Vitaminmangel können ebenfalls zu Zahnfleischbluten führen.
Wann sollte man sich Sorgen über Zahnfleischbluten machen?
Während moderates Zahnfleischbluten normal ist, sollte man bei häufigem Zahnfleischbluten einen Zahnarzt aufsuchen, da die Beschwerden auf anderweitige Grunderkrankungen hindeuten können.
Quellenlinks:
https://www.healthline.com/health/bleeding-gums
https://www.webmd.com/oral-health/bleeding-gums-other-conditions
https://americanpregnancy.org/healthy-pregnancy/is-it-safe/swollen-gums-during-pregnancy-1020
https://www.perio.org/consumer/gum-disease-and-other-diseases