LEBENSABSCHNITTE - ERWACHSENE

Zahnanatomie: Wie viele Zähne hat der Mensch?

Die eigenen Zähne sieht man jeden Tag – beim Reinigen mit Zahnseide, beim Zähneputzen oder wenn man in den Spiegel schaut und dabei lächelt. Aber haben Sie jemals nachgeschaut, wie viele Zähne Sie haben?

Vielleicht haben Sie damals, als Sie zur Schule gingen oder bevor Sie eine Zahnspange bekommen haben, bereits gelernt, wie viele Zähne ein normaler Mensch hat. Mit zunehmendem Alter verändert sich jedoch unsere Zahnstruktur und die Weisheitszähne kommen durch – sprich, man kann nicht pauschal sagen, wie viele Zähne ein Erwachsener im Mund hat.

Während der Kindheit wachsen uns 20 primäre Zähne (Milchzähne), die durch 32 sekundäre (bleibende) Zähne ersetzt werden. Unsere bleibenden Zähne spielen unterschiedliche Rollen im Rahmen der Mundgesundheit und enthalten unterschiedliche Gewebetypen.

Je besser wir darüber Bescheid wissen, woraus unsere Zähne bestehen und wofür sie gut sind, desto leichter fällt es uns, sie für den Rest unseres Lebens sauber und gesund zu halten.

Woraus bestehen Zähne?

Alle menschlichen Zähne bestehen aus Zahngewebe: Zellen, die zusammenwachsen, um spezifische Funktionen zu übernehmen. Jeder Zahn enthält vier Gewebetypen – von weich und empfindlich bis hin zu knochenhart. Wenngleich alle Typen unterschiedliche Rollen innerhalb der Mundanatomie spielen, sind sie allesamt ein wichtiger Bestandteil der Zähne im Allgemeinen und der Mundgesundheit.

1. Zahnschmelz

Zahnschmelz ist eine Art „Bodyguard“ – er schützt Ihre Zähne vor schädlichen Bakterien und Entzündungen und ist das härteste Gewebe im ganzen Körper. Diese harte Substanz ist die äußere Schicht der Zahnkrone, bedeckt das empfindliche Nervengewebe und hilft Ihren Zähnen gegen den Druck, der durch das Kauen von Essen auf sie ausgeübt wird.

Ihr Zahnschmelz kann seine Temperatur verändern, wenn er mit warmen oder kalten Speisen in Kontakt gerät, und expandieren oder kontrahieren, um Sie vor dem Schmerzgefühl zu schützen, das durch starke Temperaturveränderungen hervorgerufen wird. Wenn Sie schon einmal Schmerzen beim Trinken eines eiskalten Softdrinks verspürt haben, kann dies ein Anzeichen für einsetzenden Zahnschmelzverschleiß sein, der dafür verantwortlich ist, dass Kälte zu den darunterliegenden Nerven durchdringt.

2. Zahnpulpa

Die Zahnpulpa ist der weiche Kern des Zahns. Die Zahnpulpa ist äußerst empfindlich und besteht aus Nerven und Bindegewebe. Ihre Aufgabe ist es, den Zahn über Blutgefäße mit Nährstoffen zu versorgen. Die Zahnpulpa setzt sich aus zwei Teilen zusammen: der Wurzelkanal und die Pulpahöhle. Blut und Nervensignale werden durch den Wurzelkanal in die Pulpahöhle befördert.

3. Dentin

Dentin ist eine harte gelbliche Substanz, die unter dem Zahnschmelz sitzt. Dentin umgibt die Zahnpulpa und hilft dabei, den weichen Kern des Zahns vor schädlichen Bakterien zu schützen. Außerdem verleiht es dem Zahn seine natürliche gelbliche Färbung. Wird der Zahnschmelz durch zucker- oder säurehaltige Speisen abgetragen, wird das Dentin freigelegt, was zur Folge hat, dass die Zähne eine gelbere Farbe annehmen. Mittlerweile gibt es jedoch unterschiedliche Methoden zum Aufhellen der Zähne.

4. Wurzelzement

Wie der Name bereits erahnen lässt, ist Wurzelzement ein äußerst hartes Material – und genau so robust wie die Knochen im Körper. Wurzelzement ist verkalktes Gewebe, das im Zahnfleisch sitzt und die Außenseite der Wurzel abdeckt und bei der Reparatur und Regeneration der Zähne hilft. Ebenso ist das Wurzelzement dafür verantwortlich, dass die Zähne richtig im Kieferknochen sitzen.

Namen und Arten von Zähnen

Sobald die bleibenden Zähne vollständig entwickelt sind, hat man 32 Zähne im Mund, die in unterschiedliche Kategorien untergliedert sind: Schneidezähne, Eckzähne, Vormahlzähne, Mahlzähne und Weisheitszähne.

Diese Zähne erfüllen jeweils eine eigene Rolle, was die Verarbeitung von Essen, die Abwehr von Entzündungen und die Aufrechterhaltung der Mundgesundheit anbelangt. Unten sehen Sie, welche Zähne zu welcher Kategorie gehören und welchen Zweck sie erfüllen.

1. Schneidezähne

Ihre Schneidezähne sind das Erste, was Sie sehen, wenn Sie vor dem Spiegel stehen und ein Lächeln aufsetzen. Die acht Schneidezähne sitzen mittig im Mund – vier davon in der oberen und vier in der unteren Zahnreihe. Jeder von ihnen ist flach und breit und hat eine scharfe Kante – perfekt, um Teile von Speisen abzubeißen.

2. Eckzähne

Eckzähne werden wegen ihrer spitz zulaufenden Kegelform auch als Canini bezeichnet. Wir haben jeweils zwei Eckzähne in der oberen und zwei Eckzähne in der unteren Zahnreihe – diese helfen uns dabei, härtere Speisen wie etwa Steaks oder Krustenbrot zu durchbeißen.

3. Vormahlzähne

Vormahlzähne – oder auch Prämolaren genannt – haben eine flachere Oberfläche mit Höckern. Die Vormahlzähne ähneln den Mahlzähnen, unterscheiden sich jedoch dadurch, dass sie kleiner sind und weiter vorne im Mund sitzen als die Mahlzähne. Der Mensch hat acht Vormahlzähne – vier in der oberen und vier in der unteren Kieferhälfte. Dank dieser Symmetrie eignen sie sich zum Mahlen und Zerkleinern von Speisen.

4. Mahlzähne

Diese großen Zähne sitzen weiter hinten im Mund. Sie sind die stärksten aller Zahnarten, jeweils sechs von ihnen sitzen in jeder Kieferhälfte. Sie sind quasi unser Mahlwerk, mit dem wir selbst zäheste Speisen in Stücke mahlen können, die klein genug sind, um sie zu schlucken.

5. Weisheitszähne

Leider machen uns die Weisheitszähne nicht weiser – ihr Entstehen ist jedoch ein Zeichen dafür, dass wir älter werden! Sie entwickeln sich als letzte unserer Zähne und sind auch als dritte Molaren bekannt, da sie ganz hinten im Mund sitzen.

Bei einigen Menschen müssen die Weisheitszähne vom Zahnarzt gezogen werden, damit die übrigen Zähne genug Platz haben und keine Schmerzen oder Schwellungen entstehen. Hier besteht aber kein Grund zur Sorge – die Weisheitszähne sind weitestgehend funktionslos und lediglich ein Beispiel dafür, wie sich unser Körper mit der Zeit entwickelt.

Wenngleich bei einigen Menschen aus (zahn-) medizinischen Gründen die Zähne gezogen werden, haben die meisten von uns im Erwachsenenalter 32 Zähne. Darunter fallen auch die Weisheitszähne, die im späteren Lebensverlauf einsetzen und dabei Schmerzen verursachen können. Wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt, wenn Ihnen die Weisheitszähne Probleme bereiten, um sich über die Möglichkeiten einerWeisheitszahnentfernung beraten zu lassen.

Quellenlinks:

https://www.laurichdentistry.com/how-many-teeth-does-a-human-have/

https://www.healthline.com/health/how-many-teeth-do-adults-have

https://www.webmd.com/oral-health/picture-of-the-teeth#1

https://www.mainstreetsmiles.com/news-and-articles/how-many-teeth-do-children-have/