Laut Statistiken zur öffentlichen Gesundheit erleiden etwa ein Drittel der Patienten, die sich einer Krebsbehandlung unterziehen, eine Form oraler Komplikationen. Diese Komplikationen können von einer milden Gingivitis bis hin zu ernsten oralen Infektionen reichen. Sie können den Ablauf der Krebsbehandlung erschweren und auch die gesamte Lebensqualität des Patienten beeinträchtigen.
Im Idealfall sollten Sie als Krebspatient sämtliche invasive zahnmedizinische Eingriffe wie z. B. Wurzelbehandlungen vor Start einer Chemotherapie vornehmen lassen. Eine unbehandelte Infektion im Mund könnte nämlich als Nebenwirkung von Krebsmedikamenten deutlich schwerwiegender werden.
Sobald die Chemotherapie begonnen hat, sollten Sie Ihren Mund täglich im Hinblick auf wunde Stellen oder ähnliche Probleme untersuchen. Jeder Patient reagiert anders auf eine Chemotherapie; es kann sein, dass Sie nur für eine kurze Zeit oder aber für die gesamte Dauer Ihrer Krebsbehandlung an oralen Komplikationen leiden.
Informieren Sie Ihren Onkologen unbedingt über Veränderungen hinsichtlich Ihrer Mundgesundheit und stellen Sie Kontakt zwischen Ihrem Zahnarzt und Ihrem Onkologen her, damit diese gemeinsam eingreifen können, wenn Ihre Mundgesundheit beeinträchtigt ist.
Probleme mit der Mundgesundheit bei Chemotherapie
Aus vielen medizinisch relevanten Gründen ist es wichtig, dass Krebspatienten nicht ihre Zahngesundheit vernachlässigen.
Folgende orale Nebenwirkungen können während einer Chemotherapie auftreten:
Schmerzen im Mund und am Zahnfleisch
Orale Infektionen
Eine brennende oder geschwollene Zunge
Denn eine Chemotherapie, bei der die Krebszellen mithilfe von Arzneimitteln vernichtet werden, kann verschiedene Probleme im Zusammenhang mit Mundgesundheit verursachen. Die Medikamente, die bei einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, können die Mundschleimhaut austrocknen – ein Faktor, der zu Karies führen kann.
Zudem wirken sich Chemotherapeutika auf die Blutgerinnung aus, wodurch Patienten Zahnfleischbluten oder Geschwüre im Mund entwickeln können. Die meisten Patienten können jedoch weiterhin ihre Zähne wie gewohnt pflegen. Ihr Zahnarzt oder Dentalhygieniker kann Ihnen geeignete Hygieneprodukte für die Mundpflege empfehlen, um Unannehmlichkeiten während der Chemotherapie zu verringern.
Sie können diese Komplikationen lindern, indem Sie eine regelmäßige Mundhygiene betreiben, d. h täglich zweimal die Zähne putzen und die Zahnzwischenräume reinigen. Darüber hinaus kann eine Fluoridbehandlung zu Hause vor Karies schützen; diese Maßnahme wird Patienten einer Strahlentherapie häufig empfohlen.
Suchen Sie daher vor Beginn einer Chemotherapie unbedingt Ihren Zahnarzt auf, damit Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch in möglichst gesundem Zustand sind, bevor Ihr Körper die Belastung einer Krebsbehandlung durchläuft. Ihr Zahnarzt kann potenzielle Probleme erkennen, wie z. B. eine benötigte Füllung oder eine andere zahnmedizinisch erforderliche Behandlung, bevor Sie die Chemotherapie beginnen.
Zudem kann Ihnen Ihr Zahnarzt oder Dentalhygieniker spezielle Mundspülungen oder Fluoridbehandlungen empfehlen, die das durch die Chemotherapie bedingte Kariesrisiko senken können. Halten Sie auf jeden Fall eine konsequente Mundhygiene ein, d. h. putzen Sie zweimal täglich die Zähne und benutzen Sie einmal täglich Zahnseide, damit Sie die Plaque Bildung unter Kontrolle haben und für Ihre Mundgesundheit gesorgt ist.